Meisterpflicht im Bestatterhandwerk!
24. März 2025
Wenn Sie bislang dachten, dass man nur Bestatter werden kann, wenn man auch über eine entsprechende Ausbildung verfügt, dann müssen wir Ihnen leider die bittere Realität in Deutschland vor Augen führen. Tatsächlich kann sich jeder für kleines Geld einen Gewerbeschein holen und sich als Bestatter selbstständig machen. Und das, ohne über irgendeine Form von Qualifikation zu verfügen.
Dies ist eine alarmierende Tatsache, die nicht nur die Qualität der Bestattungen gefährdet, sondern auch die Würde der Verstorbenen und den Seelenfrieden der Hinterbliebenen aufs Spiel setzt. Der Beruf des Bestatters ist weit mehr als nur ein Gewerbe – er erfordert Fachwissen, Einfühlungsvermögen und einen respektvollen Umgang mit den Verstorbenen und ihren Angehörigen. Eine fundierte Ausbildung stellt sicher, dass alle notwendigen hygienischen, rechtlichen und organisatorischen Maßnahmen korrekt durchgeführt werden.
Möchten Sie wirklich Ihren Verstorbenen Angehörigen in die Hände eines Menschen geben, der noch grün hinter den Ohren ist? Denn bei einer Bestattung gelten, wie bei vielen anderen Themen: Ein Fehler kann weitreichende Folgen mit sich ziehen. Eine falsche Lagerung des Verstorbenen, eine fehlerhafte hygienische Versorgung oder eine unsachgemäße Durchführung der Trauerfeier – all das kann nicht nur zu emotionalem Schmerz, sondern auch zu rechtlichen Problemen führen.
Dass eine Meisterpflicht für den Bestatter gelten muss, betonte auch Markus Maichle, Vizepräsident des Bundesverbands deutscher Bestatter e.V., in seinem Vortrag am ersten Tag der internationalen Handwerksmesse. Um zu veranschaulichen, welche Auswirkungen mangelnde Qualifikation haben kann, ließ er sich von einem ungelernten Friseur die Frisur ruinieren. Sein drastisches Beispiel verdeutlichte eindrucksvoll, was passieren kann, wenn Menschen ohne entsprechende Ausbildung handwerkliche oder verantwortungsvolle Tätigkeiten ausüben.
Der letzte Weg eines Menschen sollte mit Würde und Respekt begangen werden – und dies darf nicht dem Zufall überlassen werden. Es ist an der Zeit, dass der Gesetzgeber handelt und klare Standards schafft, um den Beruf des Bestatters vor unqualifizierten Anbietern zu schützen.